Archive for Mai 2010

Annoncen, Superbildung und der Traum vom Fliegen

Foto: Raimond Spekking/Lizenz: cc-by-sa-3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Bildung und Intelligenz sind hier schon einmal Thema gewesen. Immer wieder, wenn man sich konfrontiert mit der medialen Berichterstattung, aber auch mit den Stellenanzeigen auf dem Arbeitsmarkt, ist festzustellen: Bildung ist der Weg, der heilige Gral. Bildung wird verehrt, gefordert und angeblich gefördert. Was aber ist eigentlich Bildung? Und welche Art von Bildung wird gefördert und welche fällt hinten runter?

Die öffentliche Meinung, Politik und der Arbeitsmarktteilnehmer haben hierzu eine eingeschränkte Definition – sie wird derartig penetriert, dass man vergisst, was sonst noch damit gemeint sein könnte. Dank Wikipedia fühlt man sich aber wieder etwas besser (siehe oben).

Bezogen auf Stellenangebote ist mit Bildung gemeint: Der Nachweis einer möglichst hohen Qualifikation auf dem Gebiet des Wissens. Bescheinigt werden muss dies über Universitätsabschlüsse oder andere zertifizierte Ausbildungsprozesse, die man nachweislich durchlaufen hat. Weiterlesen

Konsum und Kirche

Viel wird über die Giganten in der Wirtschaft berichtet, die sich an der Natur und am Menschen schuldig machen. Gen-Food, Umweltzerstörung, Raubbau – eine endlose Liste. Gerne zeigen wir mit den Fingern auf die bösen Konzerne. Damit machen wir es uns ein bisschen leicht. Die beste Ablenkung von sich selbst sind immer die anderen.

Ein Rundgang durch die Privatsphäre

Wenn wir aber mal in unseren vier Wänden nachschauen, was alles schädlich, umweltunverträglich und politisch nicht korrekt ist, was passiert da eigentlich?

Die Idee ist, den eigenen Haushalt zu untersuchen. Und das Verhalten im privaten Raum, wo wir unbeobachtet sind und uns gern „kleine Sünden“ verzeihen. Weiterlesen

Medien, Grundeinkommen und Selbsterhalt

Der Selbsterhalt ist eine der Ursachen dafür, dass sich Arbeit, Unternehmen, Institute und letzlich auch Politik nicht so verändern können, wie man es sich wünschen würde. Größe und Masse spielen dabei eine Rolle.

Beispiel Medien – ich publiziere also bin ich

Die Medien, egal ob privat oder öffentlich rechtlich, sehen sich gezwungen, ihre Existenz zu sichern, ihre Auflagen und Quoten nach Möglichkeit kontinuierlich zu halten oder zu steigern. Die Art und Weise von Berichterstattung, Themenauswahl, Einsatz von Redakteuren und Produktion: das alles ist abgestellt auf den massenweisen Abverkauf. Verkauft wird nur, was sich spektakulär in Szene setzen lässt. Die wirklich interessanten Beiträge und Recherchen reduzieren sich zusehends qualitativ und quantitativ mangels Finanzen und Zeiteinsatz. Kaufreize werden primär durch Titelseiten und Headlines erzielt. Man nimmt an, niemand möchte gute Nachrichten lesen oder mutmachende Beispiele unternehmerischen, gesellschaftlichen oder politischen Handelns präsentiert bekommen.

Die Schlagzeilen funktionieren nach wie vor nach dem Prinzip „Mann beißt Hund“ und nicht „Hund beißt Mann“. Den Voyeurismus bedienen, ist Strategie und spiegelt sich über die Zahl der konsumierten Medien. Damit landen wir also beim Verbraucher. Menschen, die Bild & Co kaufen. Weiterlesen

Von Währung, Werbung und Kleinvieh

Wie bei allen Systemen, liegt der Schlüssel für „Erfolg“ – oder besser gesagt für „Gesundheit“ – in der Balance.

Angekommen im neuen Jahrtausend gelangten wir endlich zu der übergeordneten Erkenntnis, dass ausgleichende Kräfte nötig sind. Das trifft sowohl auf die Natur zu, als auch auf den Menschen selbst, der immer auch ein Teil der Natur ist und sich nicht durch die Abspaltung, sondern durch seine Integration in diese wohl fühlt. Damit haben wir es mit einem universellen „Gesetz“ zu tun, das niemand imstande ist, zu ignorieren. Weiterlesen

Alles ist eine Frage der Balance

Inhalt:

  • Die Mathematisierung von Ökonomie und Gesellschaft
  • Trennung als Methode für das Schaffen von Wissen
  • Balance/ Gleichgewicht innerhalb von natürlichen Systemen
  • Zwischen Verhütung und Behütung
  • Von Fiction zu Science
  • Kinder unter Kontrolle
  • Gleichgewichtstheorie oder: Was ist Harmonie?
  • Der Kreis schließt sich

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Die Mathematisierung von Ökonomie & Gesellschaft

Ich bin kein Ökonom. Und erhebe darum nicht den Anspruch auf umfassendes Wissen und Verstehen unseres ökonomischen Systems. Noch weniger bin ich Mathematiker – ich möchte mich gerade von der Mathematik abgrenzen, als Gegenpol, der einen Ausdruck auf einer Ebene der Intuition finden will.

Ich fühle mich als Repräsentant für diejenigen, die die Erkenntnisse der Mathematik und der Wirtschaftswissenschaften, wie sie bis in die Gegenwart bestehen und fortgeführt werden, nicht in ihr reales Leben imstande sind, zu übertragen. Entweder, weil es an lebensnahen Beispielen fehlt oder weil es an Wissen bzw. dem Zugang zu Informationsquellen – fehlt.  Oder weil man – ganz einfach – anderes zu tun hat.

Die Grundlagen für Verstehen, also die Berechnung, Erforschung und Festlegung bestimmter Größen und Faktoren fußen auf etwas Einheitlichem: auf Mathematik. Die Mathematik und die ihr angeschlossenen Wissenschaften sollen erklären, was, wie und warum die Dinge so funktionieren, wie sie es tun. Entweder auf der Basis von harten Fakten (ermittelbaren Zahlen) oder auf der Basis von Wahrscheinlichkeiten.

Einige Beispiele für etablierte und neue Methoden: Intelligenz-Quotient, Risiko-Ermittlung, Bruttosozialprodukt (bzw. Bruttoinlandsprodukt), Regressionsanalyse, Ökonometrie, darunter (computerorientierte) Modelle wie: Monte-Carlo-Simulation, Bayessche Ökonometrie, Volatilität (Finanzmathematik/ Stochastik), Künstliche neuronale Netze und so weiter. Weiterlesen

Schnuddel baut ein Wolkenhaus

Wie der Finanzkollaps gestoppt werden kann

Seit etwa dreißig Stunden (nicht eingerechnet die Wochen und Monate zuvor, in denen das Thema immer mal wieder den sorgenvollen Geist beschäftigte) quäle ich mich nun mit der Finanzkrise herum und habe – schon ein wenig besessen – zahlreiche Quellen und Veröffentlichungen im Internet studiert. Jetzt, nach dieser intensiven Lesekur, raucht mir der Kopf, aber dennoch bin ich um einiges klarer darin. Das Wichtigste ist, dass ich folgendes Gefühl habe: Nein, ich bin nicht ohnmächtig angesichts einer globalen Finanzkrise. Ich kann etwas tun. Doch noch etwas anderes vorweg:

Gestern am frühen Abend traf ich mich mit dem Gründer von „Global Change 2009“ erstmalig von Angesicht zu Angesicht, nachdem ich ihm vor einiger Zeit angeboten hatte, für das Portal im Forum „Grundeinkommen“ meine Beiträge zu veröffentlichen. Denn hier auf diesem Blog geht es vornehmlich um das Grundeinkommen – die immer intensivere Beschäftigung mit der Thematik führt aber auch zwangsläufig dazu, dass man sich irgendwann mit dem Geldsystem auseinandersetzt.

Mittlerweile bin ich zu der Ansicht gelangt, dass ein Grundeinkommen allein nicht die Probleme lösen wird, die wir gegenwärtig haben. Aber gemeinsam mit anderen sinnvollen Maßnahmen erschaffen wir höchst wunderbare, außerordentlich starke und sehr sinnvolle Instrumente, um sowohl das Geldsystem zu evolutionieren als auch die Kehrtwende in den sozialen Bereichen unseres Lebens zu erreichen; hin zu mehr Kooperation und dem Auffrischen uns allen bekannter und intuitiv verstandener Wertvorstellungen. Weiterlesen

Die Brandmauer gegen Raubtierkapitalismus

Der Film „Brandmauer: Verteidigung des Nationalstaats“ ist in voller Länge auf der Seite der (umstrittenen) Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) zu sehen.

Dieser Film ist sehenswert und weiter zu empfehlen. Er erklärt die geschichtlichen Zusammenhänge bzw. Anfänge eines Geldsystems, wie wir es heute haben. Hier wird deutlich, warum wir eine globale Finanzkrise erleben und wo die Ursachen zu suchen sind.

Der US-Amerikanische Aktivist Lyndon H. LaRouche propagiert ein zweigleisiges Kreditsystem, wie es Präsident Franklin D. Rossevelt seinerzeit ducrhzusetzen versuchte.

LaRouche kündigte bereits im Sommer 2007 den Zusammenbruch des Finanzsystems an. Er steht in der Tradition der Amerikanischen Schule von Alexander Hamilton und Henry Carey, im Kontrast zum Britischen Freihandel von Adam Smith.

Ein Abend mit Fromm

Letzten Freitag, am 07. Mai, fand in Volksdorf im Restaurant „Der Walddörfer“ eine Diskussion zum Thema „Macht ein Grundeinkommen abhängig?“ statt. Auslöser für das Zusammentreffen von Professor Dr. Otto Lüdemann und mir war eben diese Frage, die auf der Basis der Theorien von Erich Fromm thematisiert werden sollte.

Etwa 20 Interessierte fanden im Walddörfer Sportverein zusammen. Ausgangslage war die Frage, ob ein Rechtsanspruch auf eine lebenslange Geldzahlung nicht dazu führen könnte, sich in eine ungesunde Abhängigkeit zu begeben; mit der Folge, dass bürgerschaftliches Engagement verringert würde, wenn gleichermaßen für alle gesorgt wäre. Im Verlauf des Abends wurde jedoch klar, dass es zunächst darum ging, ob der Mensch überhaupt die mentale Reife mitbringt, um mit dieser Art von Freiheit oder Verantwortung umgehen zu können. Weiterlesen

Responsibility!

Hallo, ich hab was erfunden.

In einer hochgradig arbeitsteiligen Gesellschaft ist die Fremdversorgung lebensnotwenig geworden. Nichts, was ich zum Leben brauche, stelle ich selbst her. Meine Lebensmittel kaufe ich im Supermarkt ein. Diese werden von anderen angebaut, transportiert, modifiziert, verpackt und in die Regale gelegt. Ich habe noch nie in meinem Leben ein Tier getötet und geschlachtet, kein Gemüsebeet angebaut und kein Mehl gemahlen.

Selbst wenn man von den existenziellen Bedürfnissen wie Essen und Wohnen absieht, kann eine Selbstversorgung gegenwärtig nicht in dem Maße stattfinden, wie man es vielleicht gerne sähe.

Würde ich beispielsweise etwas erfinden, dass viele Menschen als sinnvoll und nützlich erachteten, müsste ich erst die Hürde Patentamt überwinden, das nötige Kapital dafür aufbringen und mich gegen die Großen auf dem Markt behaupten. Wenn ich dieses unterließe, könnte ich meine Erfindung wahrscheinlich gar nicht produzieren, da mir das notwendige Kapital oder die Rechtsgrundlage fehlte. Dieses Kapital bekäme ich möglicherweise von einer Bank, die wiederum Sicherheiten benötigt. Würde also ein Unternehmen, das von meiner Idee Kenntnis erlangt, mein Verfahren klauen, es patentrechtlich anmelden, so bliebe mir keine Möglichkeit mehr, meine Erfindung an den Mann zu bringen.

Ich würde sie vielleicht einfach nur verschenken wollen, aber selbst schenken kann ich nichts, wenn ich nicht die Materialien bezahlen kann, die für meine Erfindung notwendig wären. Um es mal auf die Spitze zu treiben, würde ich vielleicht zweimal pro Jahr meine Erfindung fertig bauen und sie dann den Menschen geben, die sie am besten gebrauchen könnten. Dagegen wäre nichts einzuwenden. Wenn eine Sache auch nur einem einzigen Menschen nützt, erhält sie ihre Berechtigung. So gesehen, ist eine Erfindung nicht etwas, das man per se als Massenprodukt auf den Markt bringen muss, wenn man nicht allein wirtschaftliche Interessen damit verbindet.

Würde ich also die Chance haben, nur zum Spaß etwas zu erfinden und nicht gleichzeitig zu überlegen, dass dies meine neue Einnahmequelle darstellen könnte, mit der ich meine Existenz sichern kann, bekäme Forschung eine ganz neue zeitliche und quantitative Dimension. Ich würde mir vielleicht irgendwann in aller Ruhe aussuchen, wen ich als möglichen Investor ins Auge fasse und selbstbewusst an Türen klopfen, an die ich mich sonst vielleicht nicht zu klopfen traute. Ich könnte es aber auch einfach bleiben lassen. Weiterlesen

Gummibärchen sind gesund

Abseits vom Grundeinkommen

Zu viel Cholesterin macht krank.

Amalgam-Plomben sind gefährlich.

Wer viel schläft, lebt länger.

Heute: Thema Alkohol.

Gern versammelt man in den Fernseh-Talkshows die Guten und die Bösen gleichermaßen.

Die Guten, das sind die, die früher einmal Alkoholiker waren, sich heute dazu bekennen und den Alkohol als gefährlich und suchtbringend erlebt haben.

Die Bösen, das sind die, die von dem Verkauf des Alkohols leben und proklamieren, Bier sei im Vergleich zu anderen Getränken weniger gefährlich und in Maßen genossen, sogar gesundheitsfördernd.

Der Zuschauer, also ich, bekommt die von der Redaktion vorgefertigten Stereotypen präsentiert, um mir innerhalb der Sendezeit ein Urteil zu bilden. Weiterlesen